06.01.2015
AdBlocker als Tool gegen Online-Werbung

AdBlocker als Tool gegen Online-Werbung

AdBlocker dienen als Tools, um die Werbung auf Internetseiten zu unterdrücken. Werbebanner werden dadurch beim Besuch der Website für den User nicht sichtbar, indem sie schlichtweg versteckt werden. Eine andere Variante ist, dass die Banner erst gar nicht geladen werden. AdBlocker gibt es mittlerweile als Erweiterung für diverse Browser - als sogenannte Adblocker Plus.

Wie funktioniert ein AdBlocker?



AdBlocker werden als Filterprogramme konzipiert. Ziel des Filters ist die Erkennung von Werbebannern auf den besuchten Websites. Neben einer Blockierliste verfügen die AdBlocker auch über eine Liste mit Ausnahmefiltern, um bestimmte Anwendungen auf Websites zu zulassen. Technische Grundlage sind die Anwendungen, auf denen viele bekannte Webbrowser basieren. Mittels des Filter-Mechanismus, auch "Content Policies" genannt, wird ein JavaScript-Objekt aufgerufen. Diese Anwendung wird jedes Mal aufs Neue aktiviert sobald der Browser eine Web-Adresse zu laden beginnt. Je nach dem welche Einstellungen bzw. Regeln programmiert sind, entscheidet der Filter ob die Anfrage gestattet wird oder nicht. Vor allem bei Werbebannern mit Bewegtbildinhalten, die mit aufwendigen Animationen ausgestattet sind, wird die Downloadzeit erheblich reduziert. Durch den Wegfall der Werbebanner wird die Downloadzeit bei Videos deutlich herabgesetzt. Eine spezielle Form der Bannerwerbung sind Flying-Banner. Bei diesem Format "fliegt" das Werbebanner über die geladene Website. Dadurch wird eine erhöhte Aufmerksamkeit beim User erreicht, die über stationäre Banner heutzutage kaum noch erzielt werden kann. Flying-Banner sind mit ein Grund für die verstärkte Aktivierung von AdBlockern und deren Filteranwendungen.

AdBlocker - so vielfältig wie ihr Einsatzgebiet



AdBlocker werden aber nicht nur beim Besuch von Websites eingesetzt. Ihre Funktionsweise stammt aus einem ganz anderen Bereich. Um Werbeeinblendungen im Fernsehen bei der Aufzeichnung von Videos z.B. im Fernsehen zu umgehen, sind viele Festplattenrecorder mit einer entsprechenden Blockierfunktion ausgestattet. Werbeeinblendungen werden so gezielt ausgefiltert und die Wiedergabe erst nach der Werbeeinheit wieder aktiviert. Die Blockierfunktion tastet das Fernsehbild hinsichtlich der statisch aktivierten Sendererkennung ab. Während der Werbepausen wird diese nicht gesendet und der Werbeblocker kann aktiviert werden. Eine ähnliche Funktionsweise wird auch im Online-Bereich bei den sogenannten AdBlock Plus genutzt. Neben der Ausblendung von Werbeinhalten wird zusätzlich ein Herunterladen von Werbeanwendungen aus dem Web verhindert. Zusätzlich zu Grafiken werden durch AdBlock Plus auch Flash-Werbung sowie Java-Appelts unterdrückt und dient somit als kommerzielles Werkzeug zur Werbeunterdrückung. Für die gängigen Webbrowser wie Mozilla Firefox, Mozilla Firefox Mobile und Google Chrome sind AdBlock Plus Erweiterungen verfügbar. Für Android-Geräte gibt es darüber hinaus auch eine kostenlose App, die seit November 2012 im App Store erhältlich ist. AdBlocker Plus unterbindet zudem effektiv das Tracking zur Verfolgung durch Internetfirmen. Darüberhinaus bietet die Anwendung von AdBlocker Plus die Möglichkeit einfache und unaufdringliche Werbung freizuschalten.

Wieviel Einnahmen gehen mir durch AdBlocker verloren?



AdBlocker sind vor allem auf User-Seiten beliebt, da sie teils nervige Werbeeinblendungen unterdrücken. Für Anbieter von werbefinanzierten Websites sind sie aber ein Ärgernis, da durch AdBlocker die User nicht über Werbung erreicht werden können. Denn keine andere Werbeform nutzt die diversen Nutzerdaten als Grundlage für ihr Abrechnungsmodell. Die Zahl der User, die über den Werbekontakt entstehen und deren Click-Raten, also Page-Impressions und Ad-Impressions sowie die Ad Click Rate, sind wichtige Kenndaten zur Ermittlung der Werbeeffizienz. Bei der Diskussion über AdBlocker fehlen oft Zahlen, die die tatsächlich unterdrückten Werbeeinblendungen und deren Einnahmeverluste beschreiben. Neuste Zahlen belegen dies nun eindringlich. Laut der Studie einer anerkannten Business School werden in Deutschland 12,7 Prozent aller Werbeinhalte blockiert. Da viele Websites Werbeeinblendungen über den sogenannten Tausenderkontaktpreis (TKP) abrechnen, entstehen den Anbietern von werbefinanzierten Inhalten entsprechende Einnahmeverluste, die bis zu 50 Prozent betragen können. Das würde bedeuten, dass bis zu 50 % der Einnahmen entfallen. User würden somit nur Traffic und damit eher Kosten verursachen als Einnahmen zu generieren. Weltweit schätzt man über 150 Millionen Nutzer, die AdBlocker Tools verwenden.

AdBlocker mit JavaScript erkennen



Um herauszufinden, wie hoch der Anteil der User ist, die einen AdBlocker installiert haben, bieten sich sogenannte AdBlock-Zähler an. Diese werden als Anwendung auf JavaScript Basis installiert. Auf diversen Websites werden Scripte zur Installation angeboten. Zum einen wird die Zahl der Seitenaufrufe gemessen, zum anderen wird die Anzahl der Website-Aufrufe mit AdBlocker ermittelt. Aus den zwei Zahlen kann dann der Anteil an Besuchern ausgegeben werden, der AdBlocker verwendet. Der Aufwand zur Ermittlung der AdBlocker-Nutzer wird so für Besitzer einer Website möglichst gering gehalten.

Maßnahmen gegen AdBlock-Nutzer



Es gibt verschiedene Möglichkeiten AdBlocker zu unterbinden. Eine Möglichkeit ist, dass ein Plugin einen entsprechenden Hinweis mit der Bitte um Deaktivierung ausgibt, wenn jemand einen AdBlocker nutzt. Andere Plugins sorgen dafür, dass die entsprechende Website erst gar nicht aufgerufen werden kann. Oftmals dienen Bilder noch als zusätzlicher Hinweis, dass hier zunächst eine Deaktivierung der AdBlocker erfolgen muss. Technisch lässt sich der AdBlocker durch eine entsprechende Benennung des Pfads austricksen. Er sollten also auf keinen Fall Rückschlüsse zulassen in welchen Pfad er liegt wie z.B. die Bezeichnung "werbebanner" im Pfad. Darüberhinaus sollten Banner keine Standardmaße enthalten, sondern vielmehr ungewöhnliche Abmessungen im Bildformat vorweisen.

Fazit zu AdBlockern



Werbeblocker sind kein einfaches Thema für werbefinanzierte Websites. Dennoch wird es in Zukunft vermehrt Möglichkeiten für User geben, Werbung zu umgehen. Die Werbeindustrie ist also weiter gefordert nach neuen Formaten im Bereich Online-Werbung zu suchen.